Anhang II. - In jüngster Zeit aufgefundene Forstlyrik bei der eine zuverlässige Quelle nicht zu ermitteln war

EIN HIRSCH, als Dromedar entflogen,
ist achtern ständig abgebogen.

EIN HIRSCH, am Nordpol durchgerostet,
weiß dennoch, was der Spargel kostet.

EIN HIRSCH, als Türschild übernommen,
ist im Bedarfsfall unwillkommen.

EIN HIRSCH, als gelber Kleiderständer,
verschmäht den Mops als Zwischenhänder.

EIN HIRSCH, der sich im Ausguß findet,
ist vor Verblüffung fast erblindet.

Nach anderer Lesart:
EIN HIRSCH, der sich im Ausguß windet,
ist dennoch meistens halb erblindet.

EIN HIRSCH, im Regen baß verschroben,
wirkt angenagt wie abgehoben.

EIN HIRSCH in puncto Bleiverglasung
dient seinen Eltern als Berasung.

EIN HIRSCH vergißt sich auszuschalten.
Er trotzt damit den Amtsgewalten.

EIN HIRSCH – sogar – zu gutem Ende
genießt nur deutsche Zwischenwände.

EIN HIRSCH in einer Pfeffermühle
erweckt zu Neujahr Lustgefühle.

EIN HIRSCH, der Terpentin verkraftet,
in Eingemachtem rechtlich haftet.

EIN HIRSCH, als Feuerstein benutzt,
weiß dennoch, wie man Silber putzt.

EIN HIRSCH, wenn er gen Süden reist,
aufstöhnend ins Gepäcknetz beißt.

EIN HIRSCH, und sei er auch von vorn,
blickt nie zurück, auch nicht im Zorn.

EIN HIRSCH in Petersiliensoße
spielt Cembalo im Waldesschoße.

EIN HIRSCH geriet einst in Verschliß.
Seitdem ist er ein Schattenriß.

EIN HIRSCH, als Opernhaus verkleidet,
weiß dennoch, wie er sich vermeidet.

EIN HIRSCH, der Reime überdrüssig,
fand sich und diese überflüssig.

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EIN HIRSCH, der sich im Ausguß windet,
Ist dennoch meistens halb erblindet.

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